Der Personalrat des Auswärtigen Amts kritisiert die Berufung von Ex-Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) zur Vatikan-Botschafterin. Schavan fehlten die „Eingangsvoraussetzungen für den höheren Auswärtigen Dienst“, zitiert die „Bild“-Zeitung aus einem internen Schreiben des Personalrats.
Schavan war wegen Plagiatsvorwürfen in ihrer Dissertation von der Universität Düsseldorf der Doktortitel aberkannt worden. Dagegen klagt sie. Außer dem Titel hatte sie keinen anderen akademischen Abschluss erworben.
Das Auswärtige Amt dürfe grundsätzlich nicht zur „Versorgungsanstalt“ für Politiker werden, zitiert die Zeitung weiter aus dem Schreiben: „Der gute Ruf und die Professionalität des Auswärtigen Amtes gründen nicht zuletzt auf dem Prinzip, Leiterstellen an Auslandsvertretungen mit Berufsdiplomaten zu besetzen.“
Wie aus dem Brief hervorgeht, soll zudem die frühere Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper (FDP), in Zukunft das deutsche Generalkonsulat in Danzig leiten.
Gegen Schavans Berufung als deutsche Vatikan-Botschafterin macht auch eine Gruppe konservativer Katholiken Front. Die engagierte Katholikin Schavan hatte sich für Reformen in der katholischen Kirche eingesetzt, unter anderem in der Frage des Zölibats.