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"Alles ist Gnade" -Theresa von Lisieux und Dietrich Bonhoeffer Die zentrale Frage des Films ist : Wird der Mensch durch die umsonst geschenkte Liebe Gottes gerettet oder wird er durch seine Werke …Mehr
"Alles ist Gnade" -Theresa von Lisieux und Dietrich Bonhoeffer

Die zentrale Frage des Films ist :
Wird der Mensch durch die umsonst geschenkte Liebe Gottes gerettet
oder wird er durch seine Werke gerettet?

Vier Ereignisse der Geschichte zeigen uns, dass die Frage der Rechtfertigung – der Rettung des Menschen – zentral ist:

1. Am 31. Oktober 1517 schlägt der Mönch Martin Luther die „95 Thesen“ über den Ablasshandel an der Tür der Schlosskapelle von Wittenberg (Deutschland) an. Er stellt die Kirche in Frage, die verkündet, dass die Ablässe des Papstes den Menschen von allen Strafen befreien und ihn retten. Er verfasst deshalb eine Lehre über die göttliche Gnade, im Bruch mit der katholischen Kirche: „Unser Glaube an Christus befreit uns nicht von den Werken, sondern vielmehr von unseren falschen Meinungen, das heißt, von der verrückten Einbildung, dass wir das Heil durch unsere Werke erlangen würden.“

2. Wie es auch der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa, Prediger des päpstlichen Hauses, sagt: „Das Konzil von Trient, im Jahre 1545, gibt eine katholische Antwort auf die von den Reformatoren hervorgebrachten Vorwürfe, da es dem Glauben auf der einen und den guten Werken auf der anderen Seite Raum gibt, indem es den Platz beider respektiert. Man rettet sich nicht durch die guten Werke, aber man rettet sich auch nicht ohne die guten Werke. Aber in Wirklichkeit, da die Protestanten einseitig auf den Glauben, die Verkündigung und die Spiritualität beharrten, nahmen die Katholiken schließlich die undankbare Aufgabe an, die guten Werke und das eigene Zutun zur Rettung in Erinnerung zu rufen. Das Ergebnis war, dass einer großen Mehrheit der Katholiken bis an ihr Lebensende nie direkt die Rechtfertigung durch den Glauben verkündet wurde, ohne viele „aber“ und „dennoch“.“

3. Am 25. Juni 1530 wird die Spaltung zwischen Katholiken und Protestanten durch das Augsburger Bekenntnis offiziell.

4. Am 31. Oktober 1999 einigen sich glücklicherweise, ebenfalls in Augsburg, die katholisch-römische Kirche und der Lutherische Weltbund und verkünden gemeinsam: „Allein aus Gnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht auf Grund unseres Verdienstes, werden wir von Gott angenommen und empfangen den Heiligen Geist, der unsere Herzen erneuert und uns befähigt und aufruft zu guten Werken.“

Der Inhalt dieses ökumenischen Einverständnisses – die Rechtfertigung durch den Glauben und die alleinige Gnade Gottes - wird auf besondere Art und Weise von zwei geistlichen Lehrern gelebt, der eine katholisch, der andere evangelisch: Theresa vom Kinde Jesu und vom Heiligen Angesicht (1873-1897) – zur Schutzpatronin der Missionen ernannt und von der katholischen Kirche als Kirchenlehrerin anerkannt – und der lutherische Pfarrer Dietrich Bonhoeffer (1906-1945), deutscher Philosoph und begabter Theologe, der im April 1945 von der Regierung Adolf Hitlers hingerichtet wird.
Beide bieten uns durch ihre Schriften, durch ihre Lebenserfahrungen und vor allem durch die Art und Weise, wie sie ihre Leiden lebten, eine erstaunliche Übereinstimmung: „Alles ist Gnade“. Das einzige „Werk“, das zählt, ist es, sich von nun an der reinigenden und verwandelnden Liebe, die Gott uns umsonst schenkt, hinzugeben. Dietrich Bonhoeffer und Theresa von Lisieux haben sich beide ganz und gar in die Hände Gottes gegeben:
Obwohl Dietrich in Gefangenschaft ist und jegliche Hoffnung darauf, die Freiheit wiederzuerlangen, schwindet, weiß er, dass seine alleinige Rettung darin liegt, frei und froh den Willen Gottes für ihn anzunehmen.
Obwohl Theresa ihre Ende kommen sieht, denn sie weiß, dass sie schwer an Lungentuberkulose leidet, bleibt sie in dieser Zeit der größten Prüfung des Glaubens und der Hoffnung davon überzeugt, dass wenn sie sich vor der Liebe Gottes klein macht, er sie abholen würde.
Diese beiden großen Figuren auf diesem Weg der Ökumene bestätigen vortrefflich diese gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung durch den Glauben und die alleinige Gnade Gottes, die am 31.Oktober 1999 in Augsburg unterzeichnet wurde und sie können uns helfen sie umzusetzen. (Anbei, der Text von Kardinal Walter Kasper)

Ce film est réalisé par la Communauté du Chemin Neuf via le réseau de international prière « Net for God ».

Pour nous contacter : netforgod@chemin-neuf.org

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