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Gloria Global am 4. Oktober. Pfarrer-Initiative: Die Spaltung besteht im Glauben Gewünschte gewaltbereite Gegendemonstration Papst warnt vor eigenmächtigen Änderungen der Liturgie Liturgie ist geschenkt …Mehr
Gloria Global am 4. Oktober.

Pfarrer-Initiative: Die Spaltung besteht im Glauben
Gewünschte gewaltbereite Gegendemonstration
Papst warnt vor eigenmächtigen Änderungen der Liturgie
Liturgie ist geschenkt, nicht gemacht
elisabethvonthüringen
Ein denkwürdiger Tag, der 4. Oktober 2012
Piusbruderschaft – wie darauf reagieren?
[Von Bastian]
Dass es mit den Piusbrüdern und uns erst einmal nichts wird, hatte ich befürchtet. Mir tut das sehr leid – um ehrlich zu sein am meisten für Papst Benedikt, danach erst für die Piusbrüder selbst. Es wäre eine tolle Sache gewesen.
Worüber ich mir aber fast noch mehr Gedanken mache, sind die Reaktionen …Mehr
Ein denkwürdiger Tag, der 4. Oktober 2012

Piusbruderschaft – wie darauf reagieren?

[Von Bastian]
Dass es mit den Piusbrüdern und uns erst einmal nichts wird, hatte ich befürchtet. Mir tut das sehr leid – um ehrlich zu sein am meisten für Papst Benedikt, danach erst für die Piusbrüder selbst. Es wäre eine tolle Sache gewesen.
Worüber ich mir aber fast noch mehr Gedanken mache, sind die Reaktionen auf das Ende der Gespräche, meine eigenen und die, die ich im Internet lese
Natürlich ist man selbst emotional an einem solchen Prozess beteiligt. Natürlich macht sich diese Emotion Luft, wenn das Ergebnis feststeht, in Form von „Endlich!“ oder „Oh nein!“. Und natürlich muss man selbst erst einmal ein eigenes Verhältnis zu den neuen Tatsachen finden.
Mir ist dabei wichtig, dass ich Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche bin, und das aus Überzeugung. Meine Kirche gibt es nur in Einheit mit Rom. Das ist eine Herausforderung, denn der ganze Einigungsversuch lief so ab, dass es durchaus zu Konflikten in mir selbst kommen konnte: ich hätte vieles anders gemacht und anders reagiert und überhaupt! Das ist erst einmal legitim, doch irgendwann muss ich wieder ruhig werden und mein Vertrauen auf Gott über die eigenen Bedenken stellen. Das ist immer wieder auch ein Willensakt – leichter ist das Verharren in der eigenen emotionalen Position.

Wenn ich als Ergebnis festhalte, dass Rom nun endlich das getan hat, was ich ohnehin bereits wusste, bin ich auf derselben Schiene wie die Piusbruderschaft: ich ordne Rom meiner Meinung und Interpretation unter. Rom hat mir zu folgen und war hier folgsam, wenn auch etwas langsam. Wenn ich mich daran festhalte, Rom habe einen großen Fehler gemacht, und auf bessere Zeiten warte, habe ich genau die Position der Piusbruderschaft, die sich als nicht einigungsfähig herausgestellt hat: ich folge dir, wenn du hingehst, wo ich hin will. Ich kann nicht jemandem folgen, auf den ich gerade warte.

Die Falle, die sich hier gleichermaßen in Richtung der Freunde und der Gegner der Bruderschaft auftut, ist die Versuchung, selbst zu bestimmen, was katholisch ist, und im Namen des Katholizismus zum Kirchengegner zu werden.

Warum aber soll ich keine eigene Meinung haben? Es kann doch nicht sein, dass ich die beim Kircheneintritt an der Garderobe abgeben muss, wenn ich mich katholisch nennen will. Tut der Autor dieser Zeilen nicht gerade genau dasselbe: bestimmen, was katholisch ist? Die Frage ist essentiell, denn Katholizismus kann und darf keine Bevormundung sein.
Dieser Einwand ist immer berechtigt, wenn es um politische – auch kirchenpolitische – Fragen geht. Das hat etwas mit der Einschätzung einer Situation zu tun, mit Taktik und Kalkül. Das aber stand hier nicht zur Debatte. Hier ging es um eine Frage der Wahrheit: lässt sich die Piusbruderschaft von ihrem Glauben her in die katholische Kirche einordnen? In Fragen dieser Art entscheidet die Kirche.

Der Blick darauf, dass es hier um eine Glaubensfrage geht und nicht um Politik, wurde oft verstellt. Immer wieder wurden in den Diskussionen taktische und politische Aspekte angeführt. Diese Aspekte gibt es, nur dass sie hier mögliche Folgen der Entscheidung waren, nicht aber mögliche Gründe dafür. Der Glaube ordnet sich keinen taktischen Überlegungen unter. Erzbischof Müller sagt: „Wir können den katholischen Glauben nicht den Verhandlungen preisgeben. Da gibt es keine Kompromisse.“ Mit dem Ausspruch macht er nicht klar, dass die Kirche endlich einmal ihre Identität bewahren will. Er setzt auch kein Zeichen, dass die Kirche weniger „rechts“ ist, als viele meinen. Es geht nicht um die Außenwirkung, sondern um viel mehr: um die Wahrheit. Uns so sehr ich bereit bin, bei der Außenwirkung mitzureden, bin ich auch bereit, in Wahrheitsfragen Rom zu folgen. Genau darum bin ich schließlich in der Kirche: weil ich in ihr Gott finde und mich durch sie von Ihm leiten lasse. Die Person von Erzbischof Müller spielt da gar keine Rolle.

Das Ergebnis ist kein Sieg für irgendjemanden und auch kein Verlust. Es ist das Feststellen einer Tatsache. Um diese Tatsache selbst wird es ohne neue Aspekte nicht mehr gehen, doch auf dieser Basis wird es weiter gehen. Ich denke, die Botschaft der Kirche an uns ist diese: Kopf frei von Enttäuschung und Genugtuung und Ring frei für die nächste Runde von Gesprächen und Gebeten.
elisabethvonthüringen
Nun schnallt's auch der ORF...heute ist Welttierschutztag und es ist Abend und die Katholische Kirche segnet. Wer sonst??
Die Protestanten können das nicht! Und es ist schon (noch) Nacht (im ORF)... 🙄
Katholische Kirche lädt zu Tiersegnungen
In Wien und Linz lädt die katholische Kirche aus Anlass des heutigen Welttierschutztages am 4. Oktober erneut zu Tiersegnungen ein. Auf dem Wiener Stephansplatz …Mehr
Nun schnallt's auch der ORF...heute ist Welttierschutztag und es ist Abend und die Katholische Kirche segnet. Wer sonst??
Die Protestanten können das nicht! Und es ist schon (noch) Nacht (im ORF)... 🙄

Katholische Kirche lädt zu Tiersegnungen
In Wien und Linz lädt die katholische Kirche aus Anlass des heutigen Welttierschutztages am 4. Oktober erneut zu Tiersegnungen ein. Auf dem Wiener Stephansplatz findet eine Tiersegnung mit Dompfarrer Toni Faber statt.
Mehr dazu in religion.orf.at/stories/2552995
Ein weiterer Kommentar von elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
Zu wenig Publikum für'n Seidlsex... 😀
Viennale: Seidl zieht Filme zurück
Der österreichische Filmemacher Ulrich Seidl hat seine Filme „Paradies: Liebe“ und „Paradies: Glaube“ von der diesjährigen Viennale zurückgezogen. Die anvisierten Termine um jeweils 18.00 Uhr fand der Regisseur nicht akzeptabel.
Mehr dazu in oesterreich.ORF.atMehr
Zu wenig Publikum für'n Seidlsex... 😀

Viennale: Seidl zieht Filme zurück
Der österreichische Filmemacher Ulrich Seidl hat seine Filme „Paradies: Liebe“ und „Paradies: Glaube“ von der diesjährigen Viennale zurückgezogen. Die anvisierten Termine um jeweils 18.00 Uhr fand der Regisseur nicht akzeptabel.
Mehr dazu in oesterreich.ORF.at
kathnewsticker
@Conde_Barroco 🤨 🙄 🤨 ????????? Ich kann aus dem Diskussionsverlauf beim besten Willen nicht herauslesen, was Latinas Doktorarbeit mit der Abhandlung "Das zweite Vatikanische Konzil: Eine Bilanz: Die Hermeneutik der Reform" zu tun hat?!?!!?
@Latina 👏 🙏 👏Mehr
@Conde_Barroco 🤨 🙄 🤨 ????????? Ich kann aus dem Diskussionsverlauf beim besten Willen nicht herauslesen, was Latinas Doktorarbeit mit der Abhandlung "Das zweite Vatikanische Konzil: Eine Bilanz: Die Hermeneutik der Reform" zu tun hat?!?!!?

@Latina 👏 🙏 👏
Latina
oh, das Spätmittelalter war eine aufwühlende zeit....lebendig oft in einem weniger guten sinne,furchtbare seuchen z.b.aberglauben blühte,schwungvoller reliquienhandel..aber davon handelt meine Doktorarbeit ja gar nicht ,wie Sie wohl wissen...sondern eher recht trocken vom Dom in wetzlar,dem stadtbankrott,den besitzungen der domherren und den altarstiftungen. es galt ja die alten Besitzbücher …Mehr
oh, das Spätmittelalter war eine aufwühlende zeit....lebendig oft in einem weniger guten sinne,furchtbare seuchen z.b.aberglauben blühte,schwungvoller reliquienhandel..aber davon handelt meine Doktorarbeit ja gar nicht ,wie Sie wohl wissen...sondern eher recht trocken vom Dom in wetzlar,dem stadtbankrott,den besitzungen der domherren und den altarstiftungen. es galt ja die alten Besitzbücher aufzuarbeiten,der Wunsch meines Doktorvaters,der über die Lahnstifte lehrte.

der Schülerkreis um Kardinal Ratzinger ,der einmal im Jahr sich nun auch mit dem Papst trifft,kennt sehr wohl die Schwachstellen und die Stärken der Liturgie,bisher fehlt eben eine Hermeneutik der Liturgiereform.
Eine empfehlenswerte Lektüre,vor allem,wenn man auch das andere Konzilsbuch( sarto-verlag ) gelesen hat.
Conde_Barroco
@Latina: Sie haben meine Frage nicht beantwortet.
Ich werde das Buch schon lesen. Ihre Doktorarbeit habe ich schon gelesen. Leider gibt es sie an der Frankfurter Uni nicht. Kümmern sie sich doch bitte darum.Mehr
@Latina: Sie haben meine Frage nicht beantwortet.

Ich werde das Buch schon lesen. Ihre Doktorarbeit habe ich schon gelesen. Leider gibt es sie an der Frankfurter Uni nicht. Kümmern sie sich doch bitte darum.
Latina
so habe ich es nicht verstanden,lesen Sie Herr Conde mal das Buch und bilden Sie sich selber ein Urteil---ich finde es aber nett von Ihnen meine Doktorarbeit mit dem Konzilsbuch zu vergleichen,in beiden ist sehr viel vom Latein die Rede und ich habe ja fast ausschließlich mit lateinischen Quellen gearbeitet.
Conde_Barroco
@Latina: Das Spätmittelalter hatte also kein Leben?
Latina
lieber Herr Conde,viel viel spannender,da aus dem Leben gegriffen,meine Doktorarbeit beschäftigt sich nur mit dem Spätmittelalter.
Conde_Barroco
Ist das Buch so spannend wie ihre Doktorarbeit Frau Latina?
😀Mehr
Ist das Buch so spannend wie ihre Doktorarbeit Frau Latina?

😀
Latina
sehr empfehlenswert ist das Buch: Das zweite Vatikanische Konzil Die Hermeneutik der Reform von Papst Benedikt und seinem Schülerkreis und Kurt Kardinal Koch--erschienen 2012 im St.Ulrich-Verlag Augsburg
ganz andere Töne liebe Tradi-Freunde,als ihr gerne hättet--es ist ein wunderbares Buch,gut verständlich ,nur leider etwas teuer mit 22 euro. Unser Papst verteidigt darin den ordentlichen Ritus und …Mehr
sehr empfehlenswert ist das Buch: Das zweite Vatikanische Konzil Die Hermeneutik der Reform von Papst Benedikt und seinem Schülerkreis und Kurt Kardinal Koch--erschienen 2012 im St.Ulrich-Verlag Augsburg

ganz andere Töne liebe Tradi-Freunde,als ihr gerne hättet--es ist ein wunderbares Buch,gut verständlich ,nur leider etwas teuer mit 22 euro. Unser Papst verteidigt darin den ordentlichen Ritus und wünscht sich statt der bekannten Missbräuche verstärkt eine Hermeneutik der Liturgiereform. Ebenso wird sie von allen seinen Schülern gewünscht. Mir gefällt das Buch auch sehr und ich kann alles verstehen und unterschreiben.
elisabethvonthüringen
Ja, es geht eben nur um den Menschen...es werfen ja die Medien Kardinal Schönborn vor, nicht auf die Bedürfnisse (!) der Menschen einzugehen!
Ich denke, dass in diesem Jahr des Glaubens auch die große Chance liegt, doch zu vermitteln, worin DIE WAHRHEIT begründet ist!
Man hat ja so viel aus dem Blick verloren...es ist ja mittlerweile schon die dritte Generation, die sozusagen als "Dumm geboren …Mehr
Ja, es geht eben nur um den Menschen...es werfen ja die Medien Kardinal Schönborn vor, nicht auf die Bedürfnisse (!) der Menschen einzugehen!

Ich denke, dass in diesem Jahr des Glaubens auch die große Chance liegt, doch zu vermitteln, worin DIE WAHRHEIT begründet ist!
Man hat ja so viel aus dem Blick verloren...es ist ja mittlerweile schon die dritte Generation, die sozusagen als "Dumm geboren und nichts dazugelernt" dahin siecht...
Monika Elisabeth
Da diese Liturgie aus Menschenhand entstanden ist, also - wie Kardinal Ratzinger schon sagte - ein "plattes Produkt" ist, sehen sich freilich sehr viele Priester und Laien dazu ermächtigt "ihre" Liturgie so zu ändern und anzupassen, wie es ihnen gerade passt, um "ihre" Kirche in den Einklang mit "ihrer" Zeit zu bringen.
Es geht dabei doch ständig und immer nur um den Menschen, bzw. die MenschenMehr
Da diese Liturgie aus Menschenhand entstanden ist, also - wie Kardinal Ratzinger schon sagte - ein "plattes Produkt" ist, sehen sich freilich sehr viele Priester und Laien dazu ermächtigt "ihre" Liturgie so zu ändern und anzupassen, wie es ihnen gerade passt, um "ihre" Kirche in den Einklang mit "ihrer" Zeit zu bringen.

Es geht dabei doch ständig und immer nur um den Menschen, bzw. die Menschen und um "ihre" Zeit sowie um "ihre" Gefühle.
elisabethvonthüringen
Die Heilige und der Kalender
In 11 Tagen, am 15.Oktober, feiert die Kirche den Gedenktag der Hl. Teresa von Avila. Dennoch gibt es einen Grund schon heute daran zu erinnern, denn sie starb an einem besonderen Datum.
Als sie starb gab es die greg. Kalenderreform, so daß sie in der Nacht vom 4. auf den 15. Oktober 1582 gestorben ist.Mehr
Die Heilige und der Kalender

In 11 Tagen, am 15.Oktober, feiert die Kirche den Gedenktag der Hl. Teresa von Avila. Dennoch gibt es einen Grund schon heute daran zu erinnern, denn sie starb an einem besonderen Datum.
Als sie starb gab es die greg. Kalenderreform, so daß sie in der Nacht vom 4. auf den 15. Oktober 1582 gestorben ist.
elisabethvonthüringen
Den "Schmunzler des Tages" liefert heute die "Kronenzeitung"...
... Aus der Sackgasse der Kirche hofft Kardinal Christoph Schönborn mit dem "JA des Glaubens" herauszukommen, das zum 50. Jubiläum des Konzils eingeläutet wird. Dabei erteilte er dem Aufruf der Pfarrerinitiative zum Ungehorsam eine neuerliche Absage...undsoweiterundsofort....
Also...das Konzil hat schon 49 Jubiläen hinter sich...…Mehr
Den "Schmunzler des Tages" liefert heute die "Kronenzeitung"...

... Aus der Sackgasse der Kirche hofft Kardinal Christoph Schönborn mit dem "JA des Glaubens" herauszukommen, das zum 50. Jubiläum des Konzils eingeläutet wird. Dabei erteilte er dem Aufruf der Pfarrerinitiative zum Ungehorsam eine neuerliche Absage...undsoweiterundsofort....

Also...das Konzil hat schon 49 Jubiläen hinter sich...schau'n ma amol, was das 50. so bringt... 😲
Ein weiterer Kommentar von elisabethvonthüringen
elisabethvonthüringen
@Iacobus...hoffentlich liest das nicht der ORF mit...sonst morgen Schlagzeile: "Schönborn stellt sich hinter Lefebvre"
"Schönborn will hinter Konzil zurück" oder so.... 😲
cyprian
Die Warnungen des Papstes, die Liturgie nicht zu ändern, sind ein frommer Wunsch. Kaum jemand schert sich um liturgische Vorgaben. Was wirklich auf dem und um den Mahltisch passiert bestimmen "mündige Lai(inn)en", genannt: "Liturgieausschuss". - Mehr Ausschuss als Liturgie liefert der allemal... .
(Unterm Strich, d.h. im realkatholischen Alltag, war diese Aussage des Papstes leider nichts als ein …Mehr
Die Warnungen des Papstes, die Liturgie nicht zu ändern, sind ein frommer Wunsch. Kaum jemand schert sich um liturgische Vorgaben. Was wirklich auf dem und um den Mahltisch passiert bestimmen "mündige Lai(inn)en", genannt: "Liturgieausschuss". - Mehr Ausschuss als Liturgie liefert der allemal... .
(Unterm Strich, d.h. im realkatholischen Alltag, war diese Aussage des Papstes leider nichts als ein weiterer kosmetischer Tupfer.)
Klaus
Iacobus
"Die Sendung eines Christen allgemein und eines Bischofs im Besonderen aber ist der Dienst an der Einheit. Freilich nicht um den Preis der anvertrauten Wahrheit."
So hätte es auch EB Lefebvre formuliert. 😉
elisabethvonthüringen
"Step back"- ein guter Slogan zum Jahr des Glaubens
Einige Notizen aus der Pressekonferenz von Kardinal Christoph Schönborn zur Vorstellung des Hirtenworts der österreichischen Bischöfe zum Jahr des Glaubens.
Der Weg aus der Sackgasse
Angesprochen auf die österreichische Kirchenkrise, erweitert der Kardinal zunächst den Horizont: „Sackgassen“,so wörtlich“ haben wir heute eine Menge“: politische …Mehr
"Step back"- ein guter Slogan zum Jahr des Glaubens

Einige Notizen aus der Pressekonferenz von Kardinal Christoph Schönborn zur Vorstellung des Hirtenworts der österreichischen Bischöfe zum Jahr des Glaubens.

Der Weg aus der Sackgasse
Angesprochen auf die österreichische Kirchenkrise, erweitert der Kardinal zunächst den Horizont: „Sackgassen“,so wörtlich“ haben wir heute eine Menge“: politische, ökonomische, finanzielle, vor allem soziale, und natürlich gibt es auch innerkirchliche Sackgassen, die nicht zu leugnen, aber im historischen Kontext nicht einmalig sind. Welche Lösung gibt es in solchen „verfahrenen Situationen?- Zunächst das klassische „step back“- einen Schritt zurück, um gemeinsam wieder in den Blick zu bekommen, was die Grundlagen unserer Sendung und unserer Anliegen sind. Der Kardinal verweist dabei mehrmals auf das Jerusalemer Apostelkonzil: die erste große Krise oder Sackgasse der frühen Kirche wird gelöst, indem Paulus und die Jerusalemer Urgmeinde einen Schritt zurückmachen, das Wort Gottes im Gebet erwägen und dann eine Lösung im Konsens finden. Die Gefahr der Spaltung gab es immer in der Kirche. Die Sendung eines Christen allgemein und eines Bischofs im Besonderen aber ist der Dienst an der Einheit. Freilich nicht um den Preis der anvertrauten Wahrheit.

Jubeljahr oder mehr?
Das Jahr des Glaubens ist daher nicht ein Ablenkungsmanöver oder „Jubeljahr“ sondern eine Möglichkeit, genau diesen „step back“ zu tun und unseren Glauben (d.h. unser persönliches Glaubenswissen und unsere Auskunftskompetenz) zu vertiefen und zu bilden. Die Grundlagen liegen in Fülle vor uns: Die Schrift, die Texte des II. Vatikanums, die Schönborn ausdrücklich als Magna Carta des 20. Jahrhunderts sieht, den Katechismus der Katholischen Kirche, der in diesem Jahr 20 Jahre alt wird und immer noch zu den Bestsellern religiöser Bücher gehört, überflügelt allerdings vom in Wien initiierten Youcat.

Wovon die Kirche in Wahrheit lebt
Sodann – als Antwort auf eine Journalistenfrage- eine Klärung:Das Herzstück des christlichen Lebens ist die sonntägliche Eucharistie. Dass diese in Zeiten wie diesen nicht mehr jeden Sonntag an jedem Ort gefeiert werden kann, ist offensichtlich.In Zeiten der erhöhten Mobilität und des natürlichen Zusammenwachsens auch von ländlichen Strukturen, ist es eine gute und nicht nur zumutbare Lösung, dass sich mehrere Gemeinden in einer gemeinsamen Pfarrkirche am Sonntag zur Eucharistie versammeln Was vor 200 Jahren unter Joseph II sinnvoll war, muss es heute lange nicht mehr sein. Lokale Gebetsgruppen, die vor Ort das Stundengebet oder die „lectio divina“ oder andere Formen des gemeinsamem Betens und Teilens pflegen, seien eine daran geknüpfte Hoffnung: diese Gruppen sind nicht die „zweite Wahl“ oder eine Alternative zur Eucharistiefeier- im Gegenteil: Zentrum all dieser Gruppen ist die gemeinsame sonntägliche Eucharistie.Berechtigterweise verweist der Kardinal auf die Bundeshauptstadt: in den Pfarren innerhalb Wiens setzen sich Pfarrgemeinderäte (sic!)zu großen Teilen aus Mitgliedern zusammen, die eigentlich aus anderen Pfarren der Stadt oder des ländlichen Umfeld stammen.

Die Ausblicke: look on "best practice"
Der Kardinal verweist mit großem Nachdruck auf die bedrückende Situation der fehlenden Berufungen und auf die zu vertiefende Berufungspastoral. Er ermuntert zugleich auf die vorhandene „best practice“-Beispiele zu schauen: auf Pfarren und Gemeinschaften, in deren Umgebung Berufungen durchaus entstehen und blühen, auch in Österreich.
Schließlich verweist er auf die auch durch Studien belegte Sehnsucht junger Menschen, nach stabilen, verlässlichen Partnerschaften. Freilich, so fügt er hinzu gilt auch hier: ohne vertieften Glauben lässt sich das christliche Modell von Ehe weder verstehen noch Leben.

Keine Pressekonferenz ohne Pfarrerinitiative
Ausdrücklich angesprochen auf die Gespräche mit Pfarrer Helmut Schüller, verweist der Kardinal auf dreierlei.Zunächst: das Gespräch geht entgegen aller Unkenrufe weiter, vor allem im Rahmen des Priesterrates. Sosehr er die Sorgen teile, so wenig die formulierten Lösungsansätze. Weiters sei es nicht zielführend, für diese fundamentalen Fragen eine „österreichische Lösung“ zu suchen. Solche Fragen könne nur ein Konzil lösen. Aus den Dokumenten des II. Vatikanums und aller nachfolgenden Synoden könne man nur immer wieder neu bekräftigen: die Lebensform des röm. katholischen Priesters ist zölibatär. Schließlich, weil der Name Schüller nicht nur einmal fällt, verweist der Kardinal auf eine Beobachtung von Simon Anholt, den britischen Leiter des „Nation Brand Austria“-Projekts, an dem auch der Erzbischof selber teilnimmt. Dieser diagnostiziert eine österreichische Neigung, Probleme zu personalisieren. Diese Tendenz, so erläutert Schönborn weiter ist klassisch problem- und nicht lösungsorientiert. Der Schritt heraus ist: „step back“

Das Jahr des Glaubens taugt insgesamt weniger zum Jubeln und Feiern. Wenn überhaupt dann zum steppen: zum „Step back“ und zur persönlichen und gemeinsamen Vertiefung des Glaubens

Posted 15 hours ago by Georg F. Schimmerl 👍