Predigt von Pfarrer Maximilian zum Weihnachtsfest, 25.12. 2021

Predigt Weihnachtstag, 25.12.2021
Perikopen: Hebr 1,1-6 Joh 1,1-18
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Der sprechende, der redende, der uns zu Herzen sprechende Gott steht am Weihnachtstag in der Mitte. „Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten, am Ende der Tage hat er zu uns gesprochen durch den Sohn,“ hat es uns der Lesungstext aus dem Brief an die Hebräer gesagt. Im Evangelium begegnet uns ebenfalls dieses Wort Gottes, das er in die Welt hereinsagt, das Fleisch wird, das uns zu Kindern Gottes macht, das darauf aus ist von uns aufgenommen und weitergesagt zu werden. Das Wort Gottes hat Fuß und Hand bekommen, ist Mensch geworden, hat einen Namen bekommen, nämlich Jesus. Wir können Jesus beim Namen nennen, können dieses Wort verwenden und weitersagen. Aber wie? Wie sollen wir das menschgewordene Wort Gottes verwenden? Es gibt in jeder Sprache verschiedene Wortarten. So möchte ich das Wort Jesus im Blick auf fünf Wortarten interpretieren. Wenn wir es so verwenden, dann ist Weihnachten. Erstens: Jesus das Bindewort. In der Geburt seines Sohnes hat Gott Himmel und Erde unlösbar verbunden. Auf dieses Bindewort können wir uns verlassen. Es lädt uns ein, dass wir uns neu an Gott binden lassen, und wir Menschen in einer oft gespaltenen und zerrissenen Welt Verbindung und Verbindlichkeit suchen. In manchen Krippen wird sogar schon das Kreuz Jesu mit dargestellt. Das erinnert uns daran, dass sich Gott für uns Menschen hat binden und festnageln lassen. Mit den Ketten ewiger Liebe will er uns an sich ziehen. Zweitens: Jesus das Reizwort. Ja, er will uns reizen und herausrufen. Er sagt uns, dass mit ihm das Leben nicht langweilig wird. Er reißt uns heraus aus unserer Müdigkeit. Und so können wir Menschen werden, die andere zum Glauben reizen. Wir sind Künder des Wortes, weniger durch Worte, mehr durch unser Leben, sofern es glaubwürdig ist. Mitreißend soll unser Glaube sein. Vom heiligen Augustinus stammt das Wort: „Mitreißen möchte ich alle, die mir verbunden sind, dich zu lieben mein Gott.“ Der Satz: „Leider hat ein müde gewordener Mensch leider nur müde gewordene Menschen in der Kirche getroffen“ muss durchbrochen werden. Drittens: Jesus, das Stichwort. Ja, Jesus will uns anstacheln. Er ist so etwas wie der Stachel in unserem Fleisch, damit wir nicht sitzen bleiben in unseren Gewohnheiten und Bequemlichkeiten. Er gibt uns neue Impulse für unser Leben, damit wir nicht lahm und erfolglos bleiben, sondern neue Freude finden, die aus dem Inneren kommen muss. „Ich verkünde euch eine große Freude, die allen zuteilwerden soll: Heute ist euch der Heiland geboren.“ Jesus wäre in die Welt gekommen für jeden einzelnen von uns. Stachelt uns das nicht an, wie die Hirten zu Ihm zu eilen, um diese Liebe zu schauen und aufzunehmen, die da für uns Mensch geworden ist. Viertens: Jesus das Passwort. Das berührt unsere digitale Landschaft. Wir brauchen Passwörter für Handys, Computer etc. Wenn wir den Computer öffnen und in seine Dateien Einblick nehmen wollen, brauchen wir ein Passwort. Was für die virtuelle Welt gilt, entspricht dem Leben. Nicht der Computer setzt das Passwort fest, sondern das Passwort erschließt den Zugang in den Computer. So wird die Kirche nicht Christus der Welt anpassen, sondern umgekehrt: Sie bringt sich in die Welt ein mit dem Passwort, das Jesus Christus heißt. Und so müssen wir uns alle mit Christus in die Welt einbringen, dass das Betriebssystem in ihr funktioniert. Dieses Passwort dürfen wir nicht vergessen. Wir müssen es in unser Herz schreiben und immer wieder wiederholen mit folgenden Worten: „Jesus, ich vertraue dir.“ Fünftens: Jesus das Schlüsselwort. Ein Schlüssel schließt auf, lässt uns in neue Räume treten, um Neues zu erleben und zu erfahren. Ein Schlüssel schießt auch ab, damit wir manches hinter uns lassen können, vielleicht gerade das, was sich in den Dunkelkammern und Rumpelkammern unseres Lebens angehäuft hat. Neues Erschließen und Altes Abschließen, ist Rezept für ein versöhntes Leben, und dafür ist er Mensch geworden, um Versöhnung zu stiften, und uns den Sinn des Lebens nach und nach zu erschließen. Liebe Brüder und Schwestern! Unser Wortschatz ist ein Barometer für das Klima, in dem wir leben. Es gibt Unwörter, ebenso wie Lieblingsworte, die wir gern verwenden. Wer sprach vor zwei Jahren von der Coronapandemie, dem Wort des Jahres 2020/21 und wohl auch 2022? Ich möchte ein Wort in die Mitte stellen, das Weihnachtswort, Jesus. Er ist das Bindewort, das Reizwort, das Stichwort, das Passwort und das Schlüsselwort. Dieses Wort soll von uns verwendet werden, es soll uns immer auf den Lippen liegen, dann entspricht dem weihnachtlich sprechenden Gott, auch ein weihnachtlich sprechender Mensch. Amen.
RupertvonSalzburg
Danken wir Gott für die Gnade über Gnade. Freuen wir uns heute über diese größte Heilstat Gottes, ganz unabhängig davon, wie es uns geht, wie die heutige Welt aussieht, wie unsere Laune ist. Seine Heilstat bleibt für immer das A und O unserer Hoffnung. Sie gibt uns auf ewig den Grund, in diesem Leben durchzuhalten und standhaft zu bleiben.
Gefunden bei: magstrauss.com/2021/12/25/hochfest-der-…Mehr
Danken wir Gott für die Gnade über Gnade. Freuen wir uns heute über diese größte Heilstat Gottes, ganz unabhängig davon, wie es uns geht, wie die heutige Welt aussieht, wie unsere Laune ist. Seine Heilstat bleibt für immer das A und O unserer Hoffnung. Sie gibt uns auf ewig den Grund, in diesem Leben durchzuhalten und standhaft zu bleiben.
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