Bilder: links: zweisprachige Straßenbeschilderung: deutsch: Ellerstraße, arabisch: Schari` Eller = Straße der Eller oder auch oberster Gesetzgeber der Eller, welcher der Gott des Islam, Allah, ist, kaligraphiert an der Rosette rechts.

Der Gott des Islam auf einem Straßenschild in Düsseldorf

Der Straßenname nicht nur transkribiert, sondern auch übersetzt

Kennen Sie die Wallstraße oder die Anfield-Landstraße? Finden Sie nicht, dass diese Straßen richtig Wallstreet bzw. Anfield Road heißen, selbst wenn Sie kein Englisch verstehen?

 

An der Ellerstraße in Düsseldorf wohnen sehr viele Moslems, sodass diese nicht nur deutsch, sondern auch arabisch beschildert ist. Wieso aber begnügt man sich hier nicht einfach mit der Trasnskription der deutschen Schrift mit ihren heutigen lateinischen Buchstaben in die arabische Schrift, Buchstabe für Buchstabe, wie das im Arabischen bei Fremdnamen üblich ist?

Nein, man übersetzt das deutsche Wort Straße ins Arabische: شارع (schari`) und schreibt شارع  إلر, was man eben nicht als Ellerstraße, sondern als schari` ilar oder auch als schalri`eller lesen kann. Das ist eine Genitiv-Verbindung und heißt wiederum ins Deutsche übersetzt Straße der Eller.

 

Warum transkribiert man nicht einfach die Ellerstraße in arabische Buchstaben – sie schriebe sich dann etwa als  إلرشتراسه  –, sondern übersetzt zusätzlich das Wort Straße in Arabische?

Der oberste Gesetzgeber, Schari, und sein Gesetz, die Scharia

Die meisten werden es schon geahnt haben, dass  Schari` irgendwie nach Scharia klingt. Und seltsamerweise beginnt sogar der Wikipedia-Artikel Scharia (Stand 21.03.2023) nicht mit der Erklärung dieses Wortes aus dem Arabischen, sondern mit der Erklärung des Wortes Schari`.

Mit Quellen belegt lesen wir da: "Die Scharia, das islamische Gesetz, beschreibt die Gesamtheit aller religiösen und rechtlichen Normen, Mechanismen zur Normfindung und Interpretationsvorschriften des Islam. Ein einziger Gott (Allah) gilt in diesem Rechtssystem als der oberste Gesetzgeber (شارع Schāri‘, DMG šāriʿ, auch „Beginner“).

 

Sprachlich formal ist die Schari`a nichts anderes als die weibliche Form zu Schari`. Sowie im Russischen das Anhängen eines "a"  aus Gorbatschow dessen Frau Gorbatschowa macht, so macht das im Arabischen das Anhängen eines sog. "Ta marbua" (zugebundenes "T"). Dadurch wird شارع  (Schāri‘) zu لشريعة (Schari`at), wobei dieses Schluss-t nur im Hocharabischen in den Flexionen Nominativ, Genitiv, Akkusativ als Schari`atu , -i, -a mitgesprochen wird, im Sprachgebrauch aber nicht ausgesprochen wird, sodass nur noch der Vokla davor, das "a" gesprochen wird. Man spricht es dann einfach als Schari`a.

 

Sowie noch im Altgriechischen die kyría das war, was vom kýrios, dem Herrn kommt, nämlich eine Vollmacht, so ist eben im Islam die Scharia das, was vom obersten Gesetzgeber Allah, dem Schari, kommt, das islamische Gesetz.

Köln versus Düsseldorf und die Scharia

Die Ellerstraße ist zwar in Düsseldorf, doch gibt es Prophezeiungen, gemäß denen in Köln eine gewisse Zeit lang der Islam mit seiner Scharia herrschen wird. In der Sendung "Wer wird Millionär" von Günter Jauch, die in Köln ihren Schauplatz hatte, wurde mal die Frage nach der sechsten Vaterunserbitte gestellt. Von den vieren zur Auswahl weiß ich nur noch zwei, und zwar "und führe uns nicht nach Düsseldorf" sowie "und führe uns nicht in Versuchung", wobei sich letztere als die richtige erwies.

 

Erstere jedoch zeigt das Konkurrenzdenken zwischen Köln und Düsseldorf. Köln ist die größte Stadt in Nordrheinwestfalen, aber Düsseldoft ist die Hauptstadt. Glaubt man nun vorgenannter Prophezeiung, so mag Gott dieser Bitte, Köln nicht nach Düsseldorf zu führen, zwar nachkommen, er würde aber dieser Bitte nicht widersprechen, erfüllte er die Prophezeiung, indem er Düsseldorf mit seiner Scharia in vermutlich bald mehrern Straßenschildern nach Köln führt.

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