Lieber Hochmut (nomen est omen?),
"Erstmal kommt der Dienst an Gott und dann der Dienst am Menschen." Das sind gleich zwei unsinnige Behauptungen in einem Satz: 1. "Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden." (Mk 12,30-31) Und in 1 Joh 4,20 heißt es: "Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder haßt, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht." Es gibt hier also kein "zuerst"; da müssen Sie doch noch mal umschalten, gell? - Das mit dem "Nachäffer" sollte wohl ein besonderer Ausdruck Ihrer "Gott zuerst"-Liebe sein, Sie kleiner Oberchrist!
2.Es ist ein ebensolcher grober Unfug, wenn Sie behaupten, das Tragen eines weißen Stehkragens (ja, ja ich weiß, daß das Ding Kollar heißt), daß also das Tragen eines weißen Stehkragens Ausdruck besonderer Gottesliebe sei. Genauso Könnte man behaupten, daß das ständige Mitsichherumtragen eines Weihrauchbeckens besondere Liebe zur Eucharistie ausdrückt - Sie belieben wohl zu scherzen, Sie hochmütiger Schlingel.

Ich weiß nicht, was diese komischen Filmausschnitte bedeuten sollen. Wenn das ein "Fan-Trailer" ist, dann stellt sich die Frage "Fan von was?". Vom "ORF1" oder von den Schauspielern dieses Films oder was?

Zu der sogenannten "Reform der Reform", die hier laufend unserem jetzigen Papst unterstellt wird und dann auch noch mit der Behauptung "diese wird von der alten Form/dem alten Ritus ausgehen" wird auf eine Internetseite verwiesen, die sich auf die Traditionalistenversammlung in Fontgombault 2001 bezieht. Denen, die kein Französisch können und deshalb die Ansprache Kardinal Ratzingers "Bilan e perspectives" in den Actes des journees liturgiques de Fontgombault, Abbaye Notre-Dame sei die entsprechende Passage S.177 kurz zitiert: "Mir scheint klar, daß nach dem Recht das Missale Pauls VI. das gültige und in seinem Gebrauch das normale ist." Was Benedikt XVI. 2001 als kirchenrechtlich unanfechtbar angesehen hat, wird er nicht als Papst für anfechtbar halten - zumal er das in der Kirche gar nicht durchsetzen kann. Wenn Paul VI. mit humanae vitae schiffbruch erlitten hat, wird der jetzige Papst ein ähnliches Debakel im Zentrum des Glaubens, in der Liturgie ganz sicher nicht riskieren. Dem hansi und dem Rübezahl wünsche ich etwas mehr Realismus.

Zum Begriff "Form" - das ist Haarspalterei. Es geht um den Begriff "Missale", und da gibt es zur Zeit zwei, ein altes und ein von Paul VI. zum 1. Fastensonntag 1976 "verpflichtend" gemachtes Missale. Auf dieses bezieht sich Kardinal Ratzinger und Benedikt XVI. und dieses kann er auch nicht "kraft eigener Wassersuppe" einfach außer Kraft setzen, und er wird es auch nicht. - Was sich unser Papst sehr wohl vorstellen kann (auch das ist in den Akten von Fontgombault nachulesen), ist ein eigener Ritus gemäß dem Missale Pius V. - mehr nicht und nicht weniger.

lieber Jonatan,
die Messe in Kerala war nicht lateinisch und diese hier auf dem Video auch nicht. Außerdem lassen sich durch zwei Videos nicht annähernd die Vielfalt auch der katholischen Formen der Messfeiern darstellen, z.B. sehen die Messen in den Ashrams wieder ganz anders (wir würden sagen "individueller") aus. Also mit Ihrem Mulitkultischreck liegen Sie wieder völlig daneben mein Herr.

Lieber Rübezahl,
jetzt bin ich direkt sprachlos, ja gerührt!!!

Ach lieber Jonatan,
Sie ringen da vergeblich um Fassung. Ich war selbst in einer katholischen Messe in Kerala. Und da wurde genauso wie hier die Messe bzw. die Kommunionausteilung gefeiert. Auch da waren (nicht nur) Inschriften auf Englisch auf den Bildern, weil die Verkerssprache bei vielen Indern das Englisch ist - ansosnten würden sich die Menschen in Bombay nicht mit denen in Klakutta unterhalten können. Denn was Sei vielleicht nicht wissen: In indien ist die Sprachenvielfalt mindestens genauso groß wie in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland zusammen. Und was Ihr dauerndes Gemeckere wegen des Tanzes angebelangt: Sie würden auch nicht an der europäischen Kultur verzweifeln, wenn nicht in jeder Messe der Chor das Kumbajamylord von unserem Herrn Rübezahl singen würde, sondern dies trotzdem als katholische Messe erkennen. Ich hoffe, daß Sie jetzt beruhigter den Tag verbringen können.